Mit zwei Freunden war ich im August 2009 im allerhöchsten Norden, auf Spitzbergen. Wir waren ein bißchen unvorbereitet und dementsprechend ehrfürchtig vor dieser Destination. Eisbären lauern dort auf einen und überhaupt sei es das Ende der Welt. Die Taschen voller bester österreichischer Skiwäsche machten wir uns auf dem Weg. Die erste Überraschung kam bereits in Oslo, wo wir die anderen Passagiere des Linienfluges nach Longyearbyen sahen. Sommeradjustierung, Flip Flops, kurze Hosen.
Uns so war es dann auch. Longyearbyen ist zwar im allerhöchsten Norden, ist aber mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet. Heizung, Strom, Internet und ein Supermarkt mit frischem Gemüse. Irre.
Unser einwöchiger Aufenthalt brachte uns dann eine Wanderung auf einen der Hausberge von Longyearbyen. Toller Ausblick auf das Adventdalen mit Longyearbyen an der Küste des Adventfjords.
Eine zweitägige Kanutour auf das vis-à-vis Ufer forderte uns ganz schön. Trotz windstille und einem Meer, das anfänglich kitschig spiegelglatt war, kamen vom offenen Meer langezogene Wellen, die unsere Kanus schaukeln ließen. Allmählich frischte auch der Wind auf, und wir waren froh das Ufer zu erreichen. Wir schlugen unsere Zelte auf und entfachten ein kleines Lagerfeuer für das Abendessen. Dabei schien die Mitternachtssonne unbarmherzig auf uns herab. Rollte lachend den Horizont entlang und wollte einfach nicht untergehen. Irgendwann waren wir dann aber müde genug um doch einzuschlafen. Vorher errichtete unser Guide noch eine Stolperleine rund um unser Lager. Sollte ein Eisbär kommen, würde er dadurch einen Knallkörper auslösen und hoffentlich das Weite suchen. Zusätzlich hatte unser Guide natürlich immer eine Waffe dabei.
Ein weiterer Ausflug führte uns zur verlassenen Mienenstadt Pyramiden. Elf Jahre waren vergangen, seit der Kohlenabbau eingestellt worden war. Die Zeit hatte ihre Spuren hinterlassen und die Natur erobert die Stadt Stück für Stück zurück. Nur ein paar Männer arbeiten noch dort, um den Schutzdamm der Stadt in Schuß zu halten, der sie im Frühjahr vor dem Schmelzwasser aus den Bergen bewahrt.
Zum Abschluß der Reise war ich noch im Spitzbergen Airship Museum von Stefano Poli, das ich jedem ans Herzen legen kann, der sich für die Luftschifffahrt interessiert.
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